Der Mensch ist in der griechischen Mythologie in einem zweifachen Sinne der Mensch im Mythos. Einerseits ist er nämlich zumeist und zunächst in den Mythos verstrickt, blind der Produktion mythologischer Gehalte hingegeben, ohne eigentlich zur Besinnung zu kommen. Andererseits taucht er selbst in der Gestalt der Götter und Heroen auf der Bühne der Mythologie auf, was nicht zuletzt die religiöse Begehung der Tragödie bezeugt, die nach Aristoteles' Zeugnis ohne Ilias und Odysee, d.h. ohne Homer, gar nicht denkbar wäre“. (39) Mit dieser Aussage enthüllt Markus Gabriel die Bedeutung des Titels Der Mensch im Mythos. Im Untertitel Untersuchungen über Ontotheologie, Anthropologie und Selbstbewußtseinsgeschichte in Schellings »Philosophie der Mythologie« kommt die Originalität seiner Deutung zum Ausdruck. G. sieht in der Philosophie der Mythologie Schellings unterschiedliche Denkansätze, den bewußtseingeschichtlichen, den ontotheologischen und endlich den anthropologischen Ansatz zusammenfliessen, ohne dass dabei einer dem anderen geopfert würde.

Markus Gabriel: Der Mensch im Mythos. Untersuchungen über Ontotheologie, Anthropologie und Selbstbewußtsein in Schellings >Philosophie der MIthologie<, De Gruyter, Berlin-New York, 2006, 503 S.

D'ALFONSO, Matteo Vincenzo
2011

Abstract

Der Mensch ist in der griechischen Mythologie in einem zweifachen Sinne der Mensch im Mythos. Einerseits ist er nämlich zumeist und zunächst in den Mythos verstrickt, blind der Produktion mythologischer Gehalte hingegeben, ohne eigentlich zur Besinnung zu kommen. Andererseits taucht er selbst in der Gestalt der Götter und Heroen auf der Bühne der Mythologie auf, was nicht zuletzt die religiöse Begehung der Tragödie bezeugt, die nach Aristoteles' Zeugnis ohne Ilias und Odysee, d.h. ohne Homer, gar nicht denkbar wäre“. (39) Mit dieser Aussage enthüllt Markus Gabriel die Bedeutung des Titels Der Mensch im Mythos. Im Untertitel Untersuchungen über Ontotheologie, Anthropologie und Selbstbewußtseinsgeschichte in Schellings »Philosophie der Mythologie« kommt die Originalität seiner Deutung zum Ausdruck. G. sieht in der Philosophie der Mythologie Schellings unterschiedliche Denkansätze, den bewußtseingeschichtlichen, den ontotheologischen und endlich den anthropologischen Ansatz zusammenfliessen, ohne dass dabei einer dem anderen geopfert würde.
2011
Mythologie; Schelling; Idealismus
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